2019
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Baumpflanzaktion am 19. November 2019
Papst Franziskus hat uns in seiner Enzyklika „LAUDATO SI“ unter anderem mitgeteilt, dass das Klima ein gemeinschaftliches Gut von allen und für alle ist. Es besteht eine sehr starke wissenschaftliche Übereinstimmung darüber, dass wir uns in einer besorgniserregenden Erwärmung des Klimasystems befinden. Die Menschheit ist aufgerufen, sich der Notwendigkeit bewusst zu werden, Änderungen im Leben, in der Produktion und im Konsum vorzunehmen, um diese Erwärmung oder zumindest die menschlichen Ursachen, die sie hervorrufen und verschärfen, zu bekämpfen. Durch Bäume, Sträucher und Gehölz kann die Luftqualität verbessert werden. Die Blätter filtern die Luft, die wir atmen, und befreit sie von Staub und anderen Partikeln. Der Regen wäscht diese dann von den Blättern. Diese absorbieren Kohlendioxid aus der Luft und wandeln es in Kohlenhydrate um, die wiederum in der Struktur der Pflanze und für deren Funktion gebraucht werden. In diesem Prozess absorbieren die Blätter auch andere Umweltgifte, wie Ozon, Kohlenmonoxyd, Schwefeldioxid – und geben sie wiederum als Sauerstoff ab.
Durch das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern finden wir zurück zu einer natürlichen und weniger künstlichen Umwelt und bieten Lebensraum für Vögel und andere Wildtiere. Wir erleben wieder den natürlichen Zyklus von Pflanzenwachstum und Kompostierung – sowohl über als auch unter der Erde. Es herrscht wieder Harmonie in der Natur.
Wir alle kennen diese Aussagen und nehmen sie gelegentlich einfach nur zur Kenntnis. Getrieben durch Aussagen wie: „Wir alleine können das Weltklima sowieso nicht retten“, geben wir gerne allzu früh auf anstatt eine Bewusstseinsänderung zu unterstützen.
Wir in der Kolpingfamilie wollen einen konkreten Beitrag leisten. Adolf Kolping hat uns schon sehr früh gelehrt:
„Tut jeder in seinem Kreise das Beste, wird’s bald in der Welt besser aussehen“
Unser Ziel ist es zu sensibilisieren und zu motivieren noch mehr Bäume zu pflanzen.
Am 19. November 2019 wurde unser erster Baum auf der Nordseite des Kirchturmes, eine Säulenrotbuche (Fagus sylvatica) gepflanzt. Es wäre schön, wenn die Leserinnen und Leser dieses Beitrages unserer Anregung folgen würden.
Positive Rückmeldungen nehmen wir gerne entgegen.
Artur Spielvogel
Kinderfreizeit 1. bis 5. Juli 2019
Laudato si` und der kleine Flusskrebs
Unsere Kinderfreizeit mit ökologischen Themen war ein voller Erfolg
Bereits zum dritten Mal konnten wir in der ersten Ferienwoche eine Freizeit für 25 Kinder im Grundschulalter anbieten, die bereits wenige Tage nach der Ausschreibung im Januar ausgebucht war. Inhaltlich hatte wir Gedanken aus der Umweltenzyklika von Papst Franziskus in den Mittelpunkt der fünf Tage gestellt. In Gesprächen mit den Kindern zeigte es sich, dass sie durchaus wissen, was in Hinblick auf Umweltverschmutzung oder Rückgang der Artenvielfalt in der Welt los ist.
Dementsprechend waren die Angebote im Laufe der Woche:
Am ersten Tag wurden aus gebrauchten Tetrapackungen Vogelhäuschen gebaut und mit Farbe und Dekomaterial schön gestaltet. Aus Tontöpfen, gefüllt mit Holzwolle, wurden Nistgelegenheiten für Insekten geschaffen, mit Hilfe von Sand, großen Blättern und Beton wurden Vogeltränken gebaut. Natürlich kam auch das Spielen, wie an allen Tagen, nicht zu kurz, außerdem gab es Leseecken mit einer großen Auswahl an Büchern.
Der zweite Tag wurde wie im letzten Jahr vom befreundeten Kulturverein gestaltet, hierbei stand die Barockzeit mit vielen Mitmachaktionen im Vordergrund.
Am Mittwoch ging es mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Bad Dürkheim und zu Fuß weiter zum Naturschutzgebiet „Römischer Steinbruch“. Dort konnten Frösche, Eidechsen und anderes Getier in den Tümpeln und Sträuchern beobachtet werden. Beendet wurde der Tag am Wasserspielplatz der Isenach an den Salinen von Dürkheim.
Gewässerschutz und Artenvielfalt am Rodenbach war das zentrale Thema am Donnerstag. Bei der Ebertsheimer Bildungsinitiative (EBI e.V.) lernten die Grundschüler die Bedeutung von sauberen Gewässern für die Tierwelt kennen. Mit Haushaltssieben wurde im Schlamm des Baches gewühlt und allerlei Getier wie Würmer, Fische und Krebse zu Tage befördert. Zum „Star“ des Tages wurde ein ca. zehn Zentimeter großer Flusskrebs, wie er nur selten gefunden wird. Achtsamer Umgang mit Wasser, Vermeidung von Müll, besonders Kunststoffe, sind die Voraussetzungen, dass solche Tiere in unseren Gewässern noch überleben können, dieser Zusammenhang war den Kindern sehr wohl bewusst. Natürlich wurden alle Tiere nach der Bestimmung und Bewunderung wieder behutsam ins Wasser gesetzt. Der Tag klang aus mit Spielen auf dem Alla-Hopp-Spielplatz in Grünstadt.
Am letzten Tag wurden zuerst die Vogeltränken fertiggestellt. Im nahegelegenen Park wurden Blumen und Gräser gesammelt, um sie im Pfarrheim zu bestimmen und ihren Nutzen festzustellen. Anschließend wurden Plakate vorbereitet, um sie am Nachmittag den Eltern zu präsentieren.
Betreut wurden die Kinder täglich von über 10 Personen, darunter auch Jugendliche und Erwachsene, die gar nicht zu unsrer Kolpingsfamilie gehören. Für das leibliche Wohl sorgte ein gut eingespieltes Küchenteam mit allerlei leckeren Speisen, unterstützt durch Lebensmittelspenden beteiligter Eltern. Dass die Kinderfreizeit allen gefallen hat, zeigt der Wunsch vieler Eltern, ihr Kind gleich wieder für das nächste Jahr anzumelden. Für die Kinder blieb die Erkenntnis, dass Umweltschutz im Kleinen und bei jedem Einzelnen beginnt und Achtsamkeit die Grundvoraussetzung für eine intakte Umwelt ist.
Vielen Dank allen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz! Das war eine tolle Woche!!!